CSR Nachhaltigkeitsbericht erstellen

Ein CSR-Nachhaltigkeitsbericht (Corporate Social Responsibility) ist ein umfassendes Dokument, in dem ein Unternehmen seine sozialen, ökologischen und wirtschaftlichen Auswirkungen offenlegt und seine Fortschritte bei der Integration von Nachhaltigkeitspraktiken in seine Geschäftsprozesse darstellt.

In einem CSR-Nachhaltigkeitsbericht sollten verschiedene Schwerpunkte behandelt werden, die sich auf die Umwelt, die Gesellschaft und die Wirtschaft beziehen. Zu den Umweltaspekten gehören Energieverbrauch und Effizienz, Treibhausgasemissionen, Klimawandel, Wasser- und Ressourcenverbrauch, Abfallmanagement, Umweltauswirkungen auf die biologische Vielfalt sowie Umweltverschmutzung und -belastung.

Soziale Themen umfassen Arbeitsbedingungen, Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz, Vielfalt und Inklusion, Menschenrechtsfragen, Mitarbeiterentwicklung und -schulung, Gemeinwohl und lokale Gemeinschaften sowie Verbraucherschutz und Datenschutz.

In Bezug auf die Wirtschaft sollten Themen wie finanzielle Leistung, wirtschaftliche Auswirkungen auf die lokale und globale Wirtschaft, Risikomanagement, Innovation, Transparenz, Unternehmensführung, Compliance und die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften berücksichtigt werden.

Es ist wichtig, den Schwerpunkt auf die Aspekte zu legen, die für Ihr Unternehmen und Ihre Stakeholder am relevantesten sind, und dabei auf die Ergebnisse Ihrer Wesentlichkeitsanalyse zurückzugreifen. Dies gewährleistet, dass der Bericht die spezifischen Herausforderungen und Fortschritte Ihres Unternehmens in Bezug auf Nachhaltigkeit angemessen darstellt.

Leitfaden für das erstellen eines Nachhaltigkeitsbericht

  1. Berichtsrahmen auswählen:
    Wählen Sie einen international anerkannten Berichtsrahmen wie die Global Reporting Initiative (GRI), die International Integrated Reporting Council (IIRC) oder die Sustainability Accounting Standards Board (SASB) aus, um sicherzustellen, dass Ihr Bericht den allgemein anerkannten Anforderungen entspricht.
  1. Stakeholder-Engagement:
    Identifizieren Sie Ihre wichtigsten Stakeholder (z.B. Kunden, Lieferanten, Mitarbeiter, Investoren) und beteiligen Sie sie aktiv an der Identifizierung von wesentlichen Nachhaltigkeitsthemen, die für Ihr Unternehmen relevant sind.
  1. Wesentlichkeitsanalyse:
    Führen Sie eine Wesentlichkeitsanalyse durch, um die für Ihr Unternehmen und Ihre Stakeholder relevantesten Nachhaltigkeitsaspekte zu identifizieren und zu priorisieren. Dies hilft Ihnen, den Umfang und die Schwerpunkte Ihres Berichts zu definieren.
  1. Berichtsstruktur festlegen:
    Erstellen Sie eine Gliederung für Ihren Bericht, die eine Einleitung, die Identifizierung von wesentlichen Aspekten, die Darstellung von Zielen und Leistungsindikatoren sowie Informationen zur Unternehmensführung und -strategie enthält.
  1. Datenerhebung und -analyse:
    Sammeln Sie quantitative und qualitative Daten, die Ihre Fortschritte in Bezug auf die identifizierten Nachhaltigkeitsaspekte und -ziele widerspiegeln. Stellen Sie sicher, dass die Daten zuverlässig, vergleichbar und nachprüfbar sind.
  1. Berichterstellung:
    Verfassen Sie den Bericht, indem Sie die gesammelten Informationen und Daten in einer klaren, verständlichen und ansprechenden Weise präsentieren. Stellen Sie sicher, dass der Bericht transparent ist und sowohl Erfolge als auch Herausforderungen offenlegt.
  1. Externe Überprüfung:
    Ziehen Sie eine externe Überprüfung in Betracht, um die Qualität, Glaubwürdigkeit und Unparteilichkeit Ihres Berichts sicherzustellen. Dies kann von einer unabhängigen Prüfungs- oder Beratungsfirma durchgeführt werden.
  1. Berichtsveröffentlichung und -kommunikation:
    Veröffentlichen Sie Ihren CSR-Nachhaltigkeitsbericht und kommunizieren Sie ihn aktiv an Ihre Stakeholder. Dies kann über Ihre Unternehmenswebsite, soziale Medien, Pressemitteilungen und andere Kommunikationskanäle erfolgen.
  1. Kontinuierliche Verbesserung:
    Nutzen Sie das Feedback von Stakeholdern und die im Bericht identifizierten Lücken, um kontinuierliche Verbesserungen in Ihren Nachhaltigkeitspraktiken und zukünftigen Berichten zu erzielen.

Denken Sie daran, dass ein guter CSR-Nachhaltigkeitsbericht ehrlich, transparent und offen sein sollte und sowohl Erfolge als auch Herausforderungen im Zusammenhang mit Nachhaltigkeitsinitiativen aufzeigen sollte. Es ist wichtig, sich auf kontinuierliche Verbesserung und offene Kommunikation mit Stakeholdern zu konzentrieren, um das Vertrauen in Ihre CSR-Bemühungen zu stärken und langfristig positive Auswirkungen auf Umwelt, Gesellschaft und Wirtschaft zu erzielen.

Standards geben Orientierung

Es gibt mehrere international anerkannte Standards und Rahmenwerke, die Orientierung für die Erstellung eines Nachhaltigkeitsberichts bieten. Die bekanntesten sind:

  1. Global Reporting Initiative (GRI) ist ein weit verbreiteter Standard, der Unternehmen bei der Erstellung von Nachhaltigkeitsberichten hilft. Er legt Schwerpunkte auf Transparenz, Vergleichbarkeit und Rechenschaftspflicht. GRI bietet einen umfassenden Satz von Indikatoren, die die wirtschaftlichen, ökologischen und sozialen Auswirkungen eines Unternehmens abdecken.
  1. Sustainability Accounting Standards Board (SASB) entwickelt branchenspezifische Nachhaltigkeitsstandards, die Unternehmen dabei unterstützen, wesentliche Informationen über ihre Umwelt-, Sozial- und Unternehmensführungsleistungen (ESG) offenzulegen. SASB-Standards helfen Unternehmen, sich auf die für Investoren und Stakeholder relevantesten Themen zu konzentrieren.
  1. International Integrated Reporting Council (IIRC) hat das Integrated Reporting (IR) Framework entwickelt, das eine ganzheitliche Betrachtung der finanziellen und nichtfinanziellen Leistungen eines Unternehmens ermöglicht. Es konzentriert sich auf die Schaffung von Wert über Zeit und fördert die Integration von Nachhaltigkeitsinformationen in den Jahresabschluss.
  1. Task Force on Climate-related Financial Disclosures (TCFD) gibt Empfehlungen für die Offenlegung von klimabezogenen finanziellen Risiken und Chancen. Die TCFD-Empfehlungen helfen Unternehmen, ihre Risikomanagementpraktiken in Bezug auf den Klimawandel zu verbessern und transparenter gegenüber Investoren und Stakeholdern zu sein.
  1. United Nations Global Compact (UNGC) ist eine freiwillige Initiative, die Unternehmen ermutigt, universelle Nachhaltigkeitsprinzipien in den Bereichen Menschenrechte, Arbeitsnormen, Umweltschutz und Korruptionsbekämpfung zu verfolgen. Die teilnehmenden Unternehmen sind verpflichtet, regelmäßig über ihre Fortschritte zu berichten.
  1. CDP (ehemals Carbon Disclosure Project) ist eine Non-Profit-Organisation, die Unternehmen und Städte dabei unterstützt, ihre Umweltauswirkungen offenzulegen und zu managen. CDP konzentriert sich hauptsächlich auf Klimawandel, Wasser- und Waldressourcen.

Die Wahl des geeigneten Standards oder Rahmenwerks hängt von den spezifischen Anforderungen Ihres Unternehmens, den Erwartungen Ihrer Stakeholder und Ihrer Branche ab. Es kann auch hilfreich sein, mehrere Standards zu kombinieren, um einen umfassenden und aussagekräftigen CSR Nachhaltigkeitsbericht zu erstellen.

Was ist Greenwashing

Greenwashing bezieht sich auf irreführende oder falsche Behauptungen von Unternehmen bezüglich ihrer Nachhaltigkeitspraktiken oder Umweltfreundlichkeit. Obwohl es keine spezifischen „Standards für Greenwashing“ gibt, gibt es Richtlinien und Vorschriften, die darauf abzielen, Greenwashing zu verhindern oder zu reduzieren.

Die Internationale Organisation für Normung (ISO) hat beispielsweise die ISO 14021 entwickelt, die Leitlinien für selbstdeklarierte Umweltaussagen bietet. Diese Norm legt Kriterien für die Genauigkeit, Verifizierbarkeit und Relevanz von Umweltclaims fest, um Greenwashing zu vermeiden.

Darüber hinaus gibt es Vorschriften und Leitlinien von Regierungsbehörden und Verbraucherschutzorganisationen, die Greenwashing bekämpfen. In der Europäischen Union gibt es beispielsweise die Richtlinie über unlautere Geschäftspraktiken (2005/29/EG), die Verbraucher vor irreführenden und aggressiven Geschäftspraktiken schützen soll. In den USA veröffentlicht die Federal Trade Commission (FTC) die „Green Guides“, die Unternehmen helfen sollen, ihre Umweltmarketingansprüche korrekt und wahrheitsgemäß zu gestalten.

Eine Möglichkeit, Greenwashing entgegenzuwirken, besteht darin, dass Unternehmen anerkannte Standards und Rahmenwerke für Nachhaltigkeitsberichterstattung wie GRI, SASB oder IIRC nutzen. Diese Standards fördern Transparenz, Rechenschaftspflicht und Vergleichbarkeit, was dazu beiträgt, Greenwashing zu verhindern, indem sie sicherstellen, dass Unternehmen ihre Nachhaltigkeitsleistungen auf ehrliche und nachprüfbare Weise offenlegen.

Nachhaltigkeitsbericht sollte auf Zahlen, Daten und Fakten basieren

Ein Nachhaltigkeitsbericht sollte auf Zahlen, Daten und Fakten basieren, um eine objektive und verlässliche Darstellung der Nachhaltigkeitsleistungen eines Unternehmens zu gewährleisten. Hier sind einige Elemente, die in einem datengestützten Nachhaltigkeitsbericht enthalten sein sollten:

  1. Quantitative Daten:
    Sammeln Sie messbare Daten zu verschiedenen Nachhaltigkeitsindikatoren, wie Energieverbrauch, Treibhausgasemissionen, Wasserverbrauch, Abfallerzeugung und -entsorgung, Mitarbeiterzahlen, Vielfalt, Sicherheitsstatistiken und weitere branchenspezifische Metriken.
  1. Qualitative Informationen:
    Ergänzen Sie quantitative Daten durch qualitative Informationen, um Kontext und Hintergrund zu liefern. Beschreiben Sie Ihre Nachhaltigkeitsstrategie, -ziele und -initiativen, Unternehmenskultur und -werte, Stakeholder-Engagement, Risikomanagement und Bewertung der Umweltauswirkungen.
  1. Benchmarks und Vergleiche:
    Nutzen Sie Benchmarks und branchenspezifische Vergleichsdaten, um Ihre Leistung im Kontext von Mitbewerbern und Branchentrends zu analysieren. Dies ermöglicht es Stakeholdern, die relative Leistung Ihres Unternehmens besser einzuschätzen.
  1. Fortschrittsberichte:
    Stellen Sie Fortschrittsberichte bereit, indem Sie aktuelle Daten mit historischen Daten vergleichen, um Trends und Verbesserungen im Laufe der Zeit aufzuzeigen. Dies hilft, die Entwicklung und Effektivität Ihrer Nachhaltigkeitsbemühungen zu veranschaulichen.
  1. Zielsetzung und Leistungsindikatoren:
    Legen Sie klare, messbare Ziele für zukünftige Nachhaltigkeitsleistungen fest und identifizieren Sie Leistungsindikatoren (KPIs), um Ihren Fortschritt in Richtung dieser Ziele zu verfolgen und zu bewerten.
  1. Externe Verifizierung:
    Ziehen Sie in Betracht, Ihre Daten und Informationen von einer unabhängigen Stelle, wie einer Wirtschaftsprüfungsgesellschaft oder einer Nachhaltigkeitsberatung, überprüfen zu lassen. Dies erhöht die Glaubwürdigkeit und Vertrauenswürdigkeit Ihres Berichts.

Zahlen benötigen immer einen Kontext

Zahlen zur Nachhaltigkeit einen Kontext benötigen, um ein vollständiges Bild der Nachhaltigkeitsleistung eines Unternehmens zu vermitteln. Kontext hilft Stakeholdern, die Daten zu verstehen, und zeigt, wie sie mit den Zielen, Strategien und Herausforderungen des Unternehmens in Verbindung stehen.

Ein weiterer Aspekt des Kontexts sind Branchenvergleiche, die es Stakeholdern ermöglichen, die Leistung eines Unternehmens im Vergleich zu Wettbewerbern oder Branchenstandards einzuschätzen. Dies hilft, ein besseres Verständnis dafür zu bekommen, wie sich ein Unternehmen im Wettbewerb positioniert.

Historische Daten sind ebenfalls wichtig, um Trends und Entwicklungen im Laufe der Zeit aufzuzeigen. Durch den Vergleich aktueller Daten mit früheren Daten können Stakeholder die Entwicklung der Nachhaltigkeitsleistung verfolgen und erkennen, welche Fortschritte im Laufe der Zeit erzielt wurden.

Ebenso sollte die Methodik, die zur Sammlung und Analyse von Nachhaltigkeitsdaten verwendet wurde, im Bericht erläutert werden. Dies trägt zur Transparenz und Verständlichkeit der Daten bei und ermöglicht es Stakeholdern, die Validität der vorgestellten Informationen besser einzuschätzen.

Schließlich ist es wichtig, Herausforderungen und Risiken offen anzusprechen und zu erklären, wie das Unternehmen sie angeht. Dies zeigt, dass das Unternehmen proaktiv ist und bereit, aus Erfahrungen zu lernen und kontinuierlich seine Nachhaltigkeitsleistung zu verbessern.

Insgesamt ist der Kontext entscheidend, um Stakeholdern ein umfassendes Verständnis der Nachhaltigkeitsleistung eines Unternehmens zu vermitteln und das Vertrauen in die Berichterstattung und die Nachhaltigkeitsinitiativen des Unternehmens zu stärken.

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