Die ISO 14001:2015 verlangt von Unternehmen, dass sie Leistungskennzahlen (Key Performance Indicators, KPIs) für ressourcenintensive Bereiche wie Produktion und Logistik entwickeln und implementieren. Das Hauptziel dieser Anforderung besteht darin, dass Unternehmen ihre Umweltleistung systematisch verbessern können, indem sie die ermittelten KPIs überwachen und auswerten.
Um dieses Ziel zu erreichen, sollten Unternehmen die folgenden Schritte befolgen:
- Identifizieren Sie ressourcenintensive Bereiche:
Beurteilen Sie Ihre Geschäftsprozesse und identifizieren Sie diejenigen, die einen hohen Ressourcenverbrauch oder eine erhebliche Umweltauswirkung aufweisen, wie zum Beispiel Produktion, Logistik, Energieverbrauch und Abfallentsorgung. - Ermitteln Sie relevante Leistungskennzahlen:
Unternehmen sollten Leistungskennzahlen definieren, die speziell auf die Umweltauswirkungen ihrer ressourcenintensiven Bereiche abzielen. Diese KPIs sollten dabei helfen, die Umweltleistung der Organisation zu überwachen und Verbesserungspotenziale aufzuzeigen. - Setzen Sie realistische, aber herausfordernde Ziele:
Legen Sie Ziele für die Verbesserung Ihrer Umweltleistung basierend auf den ermittelten KPIs fest. Diese Ziele sollten sowohl erreichbar als auch ambitioniert sein, um kontinuierliche Verbesserungen zu fördern. - Implementieren Sie ein Monitoring-System:
Stellen Sie sicher, dass Sie über die erforderlichen Systeme und Prozesse verfügen, um die Daten für Ihre KPIs regelmäßig zu erfassen, zu überwachen und zu analysieren. - Kommunizieren Sie die Ergebnisse:
Teilen Sie die Fortschritte bei der Erreichung Ihrer Umweltziele und die Leistung Ihrer KPIs mit internen und externen Stakeholdern. Dies fördert Transparenz, Verantwortlichkeit und Engagement. - Überprüfen und verbessern Sie kontinuierlich:
Führen Sie regelmäßige Überprüfungen Ihrer Umweltleistung durch und passen Sie Ihre KPIs, Ziele und Maßnahmen entsprechend an. Dies gewährleistet, dass Ihre Organisation ständig danach strebt, ihre Umweltleistung zu verbessern.
Indem Unternehmen diese Schritte befolgen und KPIs für ressourcenintensive Bereiche entwickeln und umsetzen, können sie ihre Umweltleistung systematisch verbessern und sowohl kurz- als auch langfristige Vorteile erzielen. Dies führt nicht nur zu einer Verringerung der Umweltauswirkungen, sondern kann auch zu Kosteneinsparungen, einer verbesserten Reputation und einer stärkeren Wettbewerbsfähigkeit führen.
Mögliche Leistungskennzahlen
Mögliche Leistungskennzahlen (KPIs) für die Verbesserung der Umweltleistung können in verschiedene Kategorien unterteilt werden, je nachdem, welche Aspekte der Umweltleistung sie abbilden. Hier sind einige Beispiele:
- Energieverbrauch:
- Gesamtenergieverbrauch (kWh oder MWh)
- Kilowattstunden (kWh) Energieverbrauch pro Produkt oder Produktionseinheit
- Prozentsatz erneuerbarer Energien im Energiemix
- Energieeffizienzverbesserungen in einem bestimmten Zeitraum
- Wasserverbrauch:
- Kubikmeter Wasserverbrauch pro Produkt oder Produktionseinheit
- Prozentsatz der Wassereinsparung durch Recycling oder Wiederverwendung
- Reduktion des Wasserverbrauchs in einem bestimmten Zeitraum
- Gesamtwasserverbrauch (m³)
- Abfallmanagement:
- Menge des erzeugten Abfalls pro Produkt oder Produktionseinheit
- Menge der erzeugten Abfälle (in Tonnen)
- Prozentsatz der Abfallreduktion durch Recycling, Wiederverwendung oder Vermeidung
- Reduktion der gesendeten Abfälle zur Deponie oder Verbrennung
- Emissionen:
- Menge der Treibhausgasemissionen (z. B. CO2) pro Produkt oder Produktionseinheit
- Reduktion der Treibhausgasemissionen in einem bestimmten Zeitraum
- Emissionen von Luftschadstoffen (z. B. NOx, SOx) pro Produkt oder Produktionseinheit
- Ressourceneffizienz:
- Menge der eingesetzten Rohstoffe pro Produkt oder Produktionseinheit
- Prozentsatz der eingesetzten recycelten oder nachhaltig beschafften Materialien
- Reduktion des Materialverbrauchs in einem bestimmten Zeitraum
- Logistik und Transport:
- Transportkilometer pro Produkt oder Produktionseinheit
- Treibstoffeffizienz der Transportflotte (z. B. Liter Kraftstoff pro 100 Kilometer)
- Prozentsatz der emissionsarmen oder emissionsfreien Fahrzeuge in der Flotte
- Kraftstoffverbrauch pro transportierter Einheit/Produkt
- Biodiversität und Ökosysteme:
- Anzahl der geschützten oder wiederhergestellten natürlichen Lebensräume auf dem Betriebsgelände
- Prozentsatz der Fläche mit nachhaltiger Landnutzung oder Grünflächen
- Anzahl der einheimischen Tier- und Pflanzenarten, die im Betrieb gefördert werden
- Umweltzertifizierungen und -management:
- Anzahl der Standorte mit Umweltmanagementsystemen (z.B. ISO 14001)
- Anzahl der Standorte mit Umweltzertifizierungen (z.B. LEED, BREEAM)